Kunde
Humboldtforum Berlin
Im September 2021 präsentierte das Berliner Humboldtforum erstmals Teile seiner Ethnologischen und Asiatischen Sammlungen im Ostflügel neu.
Gemeinsam mit phase7.performing.arts entwickelten wir für die Eröffnung der Ausstellungen ein umfassendes Konzept zur medialen Kunstgeschichte Humboldtforum.
Dabei entstanden Filme, Projektionen und Klangwelten, die Besucher:innen emotionale wie kritische Zugänge zu den ausgestellten Werken ermöglichten.
Im Fokus stand eine klare, zurückhaltende Ästhetik, die den Kunstwerken Raum ließ und gleichzeitig deren Geschichte sichtbar machte.
Die besondere Herausforderung bestand darin, komplexe historische Kontexte audiovisuell zugänglich und dennoch respektvoll zu erzählen.
Zudem musste die Präsentation mit der sensiblen postkolonialen Perspektive der Provenienzforschung in Einklang stehen.
Obwohl eine klare inhaltliche Haltung gefordert war, sollte der mediale Einsatz nicht dominieren, sondern die Inhalte ergänzen.
Darüber hinaus galt es, sowohl dauerhafte Ausstellungselemente als auch Eventformate medientechnisch konsistent zu bespielen.
Besonders wichtig war zudem, dass der gestalterische Ansatz mit der visuellen Sprache des Humboldtforums harmonierte.
Für die mediale Kunstgeschichte Humboldtforum setzten wir auf macro- und slow-motion-basierte Filmaufnahmen.
Diese zeigten feine Details der Kunstwerke, die im physischen Ausstellungsraum oft übersehen werden.
Begleitend entwickelten wir ein Sounddesign, das die Filmszenen atmosphärisch unterlegte, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Ausgewählte Werke erhielten eigene Kurzfilme, die per QR-Code abrufbar waren – informativ, zugänglich und mobil einsetzbar.
Für den viertägigen Festakt zur Ausstellungseröffnung bespielten wir den sogenannten Kosmographen – eine großformatige LED-Skulptur im Raum.
Die Inhalte reichten von abstrahierten Kunstmotiven über Statements bis hin zu künstlerischen Visuals, die auf Performances abgestimmt waren.
Reden, Konzerte und Workshops wurden visuell eingerahmt – unter anderem mit einem Auftritt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Die Filme und Projektionen fanden bei Besucher:innen wie auch im Fachpublikum breite Anerkennung.
Viele lobten die ruhige, aber eindrucksvolle Bildsprache, die neue Perspektiven auf die Exponate eröffnete.
Durch das gezielte Zusammenspiel von Form, Ton und Inhalt entstand ein Ausstellungserlebnis, das über den Raum hinaus wirkte.
Das Projekt mediale Kunstgeschichte Humboldtforum zeigte, wie digitale Medien nicht nur begleiten, sondern kulturelle Bildung aktiv fördern können.
Die flexible Integration in Dauer- und Sonderformate unterstreicht die Relevanz von audiovisuellen Mitteln im musealen Kontext.